Wie lang ist Putins Atem? „Russland wird das nicht aushalten“ (2024)

Der neue britische Verteidigungsminister hat der Ukraine neue Waffenlieferungen versprochen. Selenskyj kündigt eine neue Strategie für den Krieg im Schwarzen Meer an. Alle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine im Newsticker.

Tote und Verletzte bei russischem Luftangriff aufKiew - auch Kinderkrankenhaus getroffen

10.51 Uhr: Die russische Armee hat die ukrainische HauptstadtKiewin mehreren Wellen mit Raketen angegriffen. Das Innenministerium spricht mittlerweile von mindestens zwanzig Toten. In der Innenstadt waren gut zwei Dutzend Explosionen mutmaßlich von Flugabwehrraketen zu hören, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete. Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge gab es herabstürzende Trümmerteile in vier Stadtteilen sowie zahlreiche Notrufe.

Laut Klitschko und dem Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, gab es auch einen Einschlag in einem Kinderkrankenhaus. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge feuerte das russische Militär Marschflugkörper und mehrere Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) auf Ziele in der Dreimillionenstadt ab.

Raketenangriffe habe es auch auf die südostukrainischen Großstädte Dnipro und Krywyj Rih gegeben, hieß es. Am Morgen hatte die russische Luftwaffe Berichten zufolge bereits Marschflugkörper auf Ziele bei der westukrainischen Großstadt Schytomyr abgefeuert. Die ukrainische Flugabwehr hat dabei eigenen Angaben nach drei der vier Raketen abschießen können. Zwei weitere ballistische Raketen seien nicht abgefangen worden. Zum möglichen Ziel machte die Flugabwehr keine Angaben.

Mindestens drei Tote bei Luftangriff auf Kiew

10.38 Uhr: Bei dem Luftangriff auf Kiew sind mindestens drei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden. Das berichtet die „Kyiv Post“.

Luftalarm in der gesamten Ukraine - Putin startet heftigen Raketenangriff

09.58 Uhr: Russland hat eine massive Angriffswelle mit Drohnen und Raketen auf die Ukraine gestartet. Derzeit gilt im gesamten Land Luftalarm. Es gibt Berichte über Explosionen in Kiew, unklar ist allerdings, ob es sich dabei um Raketeneinschläge oder abgefangene Flugkörper handelt. Bei dem Angriff kommen ukrainischen Berichten zufolge auch „Kinschal“-Raketen zum Einsatz.

Orban nach Putin-Besuch: Die nächsten Kriegs-Monate „werden viel brutaler sein“

Montag, 08. Juli, 9.34 Uhr: Der ungarische Regierungschef ViktorOrbanhat mit einem nicht abgesprochen Besuch bei Russlands Präsident WladimirPutinEmpörung von EU- und Nato-Partnern provoziert. Spitzenpolitiker kritisierten die Reise als „unverantwortlich“ und schädlich für die Bemühungen um einen für die Ukraine akzeptablen Frieden - vor allem auch, weil Ungarn erst am vergangenen Montag den alle sechs Monate wechselnden Vorsitz im EU-Ministerrat übernommen hat. Kritik kam auch aus der Ukraine.

Jetzt hat er mit der „Bild“ über seinen Putin-Besuch gesprochen. Er begründet seine Reise mit einer weiteren Eskalation im Krieg. Er sagt dem Blatt, dass es seiner Einschätzung nach in den nächsten Monaten „an der Front schlimmer werde“. Orban sagt, dass es mehr Waffen gebe und die Russen entschlossener seien. „Die Energie der Konfrontation, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer wird also brutaler sein als in den letzten sieben Monaten, obwohl die Zeit davor auch sehr brutal war“, sagt Orban. Seine Warnung: „Und glauben Sie mir, die nächsten zwei, drei Monate werden viel brutaler sein, als wir denken.“

Einen möglichen Sieg der Ukraine über Russland hält Orban für „schwer vorstellbar“ und verweist auf Soldaten, Ausrüstung und Technologie. Und weiter: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Russland tatsächlich besiegt werden könnte, ist völlig unkalkulierbar.“

Der ungarische Ministerpräsident weist die Kritik an seiner Reise zurück, ihm gehe es um „Frieden und Waffenstillstand“. Dazu spreche er mit fünf Akteuren – der Ukraine, Russland, den USA, der EU und China – wo er heute hinreist.

Neues Waffenpaket aus London für Kiew

20.24 Uhr: Der neue britische Verteidigungsminister John Healey hat der Ukraine bei seinem Antrittsbesuch neue Waffenlieferungen zugesagt. Neben Artilleriegeschützen, Minensuchern und Panzerabwehrlenkwaffen umfasst das in der Hafenstadt Odessa vorgestellte Paket große Mengen an Munition. Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Healey für die starke Unterstützung Großbritanniens.

Bei ihrem Treffen sei auch das im Januar unterzeichnete Sicherheitsabkommen zwischen der Ukraine und Großbritannien erörtert worden. Der damalige britische Premier Rishi Sunak hatte den Vertrag „für 100 Jahre oder länger“ in Kiew unterzeichnet. Wie Selenskyj auf der Plattform X vermerkte, sei mit Healey über die weitere Zusammenarbeit im Rahmen dieses Abkommens gesprochen worden.

„Es ist nicht so, dass Putin ewig durchhalten kann“

13.43 Uhr: Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, sieht in absehbaren wirtschaftlichen Problemen Russlands eine Friedenschance für die Ukraine. Die Umstellung auf Kriegswirtschaft durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei mittelfristig „volkswirtschaftlich verheerend“, sagte Heusgen dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) auf die Frage, ob er noch einen anderen Weg als militärische Stärke sehe, um zu einem Frieden zu kommen. „Putin wird auf Dauer große wirtschaftliche Schwierigkeiten bekommen“.

Der frühere Sicherheitsberater von Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich überzeugt: „Russland wird das nicht aushalten.“ Heusgen forderte mehr Druck auf Staaten wie China, Indien oder die Türkei, die weiterhin mit Russland Geschäfte machten. „So wird der Krieg verlängert“, kritisierte er.

„Es ist nicht so, dass Putin ewig durchhalten kann“, sagte Heusgen. „Jeden Tag sterben russische Soldaten.“ Das würden über kurz oder lang auch die Menschen in Moskau und Sankt Peterburg mitbekommen. „Putin glaubt nur, dass er einen längeren Atem hat als wir. Wir müssen beweisen, dass er falsch liegt“, sagte Heusgen vor dem am Dienstag in Washington beginnenden Nato-Gipfel. „Und das haben wir als Bündnis doch geschafft im Kalten Krieg. Wieso glauben wir, dass wir das jetzt nicht schaffen können?“

Selenskyj kündigt neue Strategie auf See an

Sonntag, 07. Juli, 07.26 Uhr: Die Ukraine will den russischen Einfluss im westlichen Teil des Schwarzen Meeres zurückdrängen. Sein Land werde dazu eine neue nationale Seestrategie erarbeiten, kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache an. „Wir verstehen klar, dass der Krieg das Kräfteverhältnis in unserer Schwarzmeerregion verändert hat und die russische Flotte in diesem Gewässer niemals mehr dominieren wird“, gab sich Selenskyj optimistisch. Die Ukraine werde ihre eigenen nationalen Interessen auf See und die ihrer Partner verfolgen und Verkehrsrouten schützen, sagte er.

Auch wenn die ukrainische Marine derzeit nicht über größere Kriegsschiffe verfügt, ist es Kiew gelungen, die russische Schwarzmeerflotte aus dem westlichen Teil des Schwarzen Meeres zu vertreiben. Damit konnte auch der Seehandel über Odessa zumindest teilweise wiederbelebt werden. Die ukrainische Marine soll in der nächsten Zeit auch durch Lieferungen westlicher Partner aufgerüstet werden.

Estland liefert der Ukraine Mistral-Systeme

16.08 Uhr: Estland liefert der Ukraine Mistral-Systeme zur Luftabwehr. Auf Twitter teilte das Verteidigungsministerium Estlands mit, dass mehrere der Kurzstrecken-Luftabwehr-Systeme an die Ukraine geliefert worden sein. Zusätzlich sei Munition für die Waffen mitgeliefert worden.

Russland meldet Eroberung mehrerer Orte

16.07 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf im ostukrainischen Donezk erobert. Der Heeresgruppe Zentrum sei durch aktives Handeln gelungen, die Ortschaft Sokil einzunehmen und seine taktische Lage zu verbessern, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die ukrainische Seite kommentierte dies zunächst nicht. Unabhängig lassen sich die Berichte der Kriegsparteien oft nicht nachprüfen.

Allerdings hat das dem ukrainischen Verteidigungsministerium nahestehende Portal Deepstate bereits Ende Juni den kleinen Flecken unmittelbar neben der wesentlich größeren und lange umkämpften Ortschaft Otscheretyne als unter russischer Kontrolle markiert. Sokil, das bei einer Volkszählung vor 20 Jahren wenige Dutzend Einwohner hatte, liegt im Landkreis Pokrowsk. Pokrowsk gilt als eins der möglichen Ziele des russischen Vormarsches in dem Raum. Russische Truppen konnten dort nach dem Fall der Festung Awdijiwka in den vergangenen Monaten vorrücken.

Etwas weiter nördlich hatten russische Truppen zuletzt die Einnahme eines Stadtteils der schwer umkämpften Stadt Tschassiw Jar gemeldet. Unabhängige Militärblogger haben die Eroberung inzwischen bestätigt. Die gesamte Stadt sei aber bisher nicht akut vom Fall bedroht, betonten sie.

Le Pen droht der Ukraine

16.06 Uhr: Im Falle eines Wahlerfolgs ihres rechtsnationalen Rassemblement National (RN) bei den Parlamentswahlen will Marine Le Pen verhindern, dass die Ukraine mit französischen Langstreckenwaffen Ziele in Russland angreifen kann. Ein Premierminister des RN werde außerdem dafür sorgen, dass französische Truppen auf keinen Fall in der Ukraine stationiert würden, sagte sie dem Fernsehsender CNN und bekräftigte damit frühere Positionen ihrer Partei.

Schäden nach Luftangriffen in der Ukraine und Russland

Samstag, 6. Juli, 11.36 Uhr: Bei wechselseitigen Drohnenangriffen haben Russland und die Ukraine in der Nacht zum Teil beträchtliche Schäden im jeweiligen Nachbarland angerichtet. So hat Russland Angaben der Luftwaffe in Kiew zufolge zwölf ukrainische Regionen attackiert. Von den insgesamt 32 Drohnen sind zwar demnach 24 abgeschossen worden, aber mehrere Gebiete meldeten auch Treffer. In der Region Sumy fielen so Strom- und Wasserversorgung aus. Im Umland von Kiew wurden ein privates Wohnhaus und ein Pkw von herabfallenden Drohnentrümmern beschädigt.

Auf der Gegenseite war einmal mehr die zuletzt verstärkt ins Visier geratene südrussische Region Krasnodar Ziel der Attacken. Zwar seien die Drohnen abgeschossen worden, doch deren Trümmer hätten Treibstofflager in den Landkreisen Pawlowskaja und Leningradskaja in Brand gesetzt und einen Funkturm in der Stadt Jejsk beschädigt, hieß es in einer Mitteilung des regionalen Krisenstabs.

Kiew hat in den vergangenen Monaten neben rein militärischen Objekten auch vermehrt Treibstofflager und Verkehrsknotenpunkte attackiert, um Russland die Führung seines Angriffskriegs logistisch zu erschweren.

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